Eröffnung der Vortragsreihe in Sondern am 30.06.2023
Am Freitag, den 30. Juni 2023 startete die Ausstellungs- und Vortragsreihe des internationalen Hilfswerks KIRCHE IN NOT, ACN Deutschland, in Sondern am Biggesee. Vorab wurde unter Leitung von KAB-Präses, Pfarrer Reinhard Lenz, eine heilige Messe gefeiert. Pfr. Lenz: „Christ sein“ bedeutet, in Gemeinschaft Christ sein.
KIRCHE IN NOT (international: ACN – Aid to the Church in Need) unterstützt die Kirche insbesondere dort, wo sie unter Verfolgung, Unterdrückung oder Armut leidet. Sie fördert Projekte der Ortskirchen vor allem in den Ländern, in denen sich die Kirche finanziell nicht selbst tragen kann oder nur mit großen Schwierigkeiten. Das entscheidende Kriterium für die Bewilligung der Projektanträge aus der ganzen Welt ist die pastorale Ausrichtung der Projekte. 196 Länder wurden analysiert. Einige, in denen Christen besonders unter Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung leiden, wurden im Vortrag näher vorgestellt.
Herr Stefan Stein, Referent für Öffentlichkeitsarbeit KIRCHE IN NOT, trug bewegende Berichte über Tötungen und Folter aus den am meisten gefährdeten Ländern vor.
Die Ausstellung erläutert in kurzen Texten maßgebliche Ursachen der Christenverfolgung, zeigt aber auch in eindrucksvollen Bildern, wie Christen trotz Verfolgung treu zum Glauben stehen und das kirchliche Leben in den jeweiligen Ländern blüht.
Die Ausstellungsreihe erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Pastoralen Raum Olpe-Drolshagen und der KAB-KCJ-Ketteler-Cardijn-Jugend. Die Ausstellung ist in Sondern noch bis zum
16. Juli zu sehen. Weitere Stationen sind:
Wenden, 17. Juli bis 30. Juli,
Siegen, 01. August bis 13. August,
Schmallenberg, 14. August bis 27. August,
Bad Laasphe, 28. August bis 10. September
Ausstellung in Wenden, 17.07. bis 30.07.2023
Kirche in Not, und was ein Betroffener berichten kann
Am 19. Juli wurde in Wenden die zweite Station der Wanderausstellung „Verfolgte Christen weltweit“ des Hilfswerks KIRCHE IN NOT eröffnet. Man traf sich in der Kapelle des neuen St. Josefsheims um mit Bezirkspräses Reinhard Lenz und Kaplan Emmanuel Jatau aus Gummersbach die Heilige Messe zu feiern.
Im Anschluss daran hörten die interessierten Anwesenden Einiges über dessen Heimatland Nigeria. Er gab einen eindringlichen Bericht über die bedrohten Christen in Nigeria und die Folter und die Repressionen der Bevölkerung durch die islamistische Terrorgruppierung Boko Haram. Wir hörten aber auch über seine eigene Familie, wie mit dieser stetigen Bedrohung umgegangen wird. Sie wurden mit Verfolgung, Hass und Tod durch Boko Haram täglich konfrontiert. Christen leben in Nigeria immer in Angst, Kirchen werden angezündet und gesprengt. Er berichtete über einen katholischen Priester, der in seiner Kirche ermordet wurde, und Diese dann niedergebrannt wurde. Viele Menschen mussten auf Grund dieser lebensbedrohlichen Zustände in das Nachbarland Kamerun fliehen. Frauen mussten ihre Kinder zurücklassen, weil sie nicht mehr in der Lage waren, sie zu tragen. Kaplan Jatau zeigte nicht nur beklemmende Fotos, er führte auch ein Video vor, über eine Messe in Kamerun, das dennoch fröhliche Menschen zeigte, die offensichtlich versuchen, das Schreckliche zu vergessen.
Eine der anwesenden Damen meinte nach dem Vortrag von Kaplan Jatau, dass wir froh sein können, „sowas“ hier nicht mehr erleben zu müssen.
Trotz des schwierigen Themas zeigt sich Anne Böhler, Leiterin des Sozialen Dienstes der Caritas, mit dem Abend zufrieden. Selbst jene Zuhörerinnen, die durch Demenz bereits verändert seien, hätten aufmerksam zugehört. Sie hofft, dass die Ausstellung im ersten Stock des Hauses auch von Menschen besucht wird, die nicht im Zentrum leben.
Ausstellung in Siegen, 01.08. bis 13.08.2023
Verfolge Christen weltweit und was ein Betroffener berichten kann.
Pater Jatau berichtet über seine Familie und sein Heimatland Nigeria.
Am 1. August wurde die dritte Station der Wanderausstellung „Verfolgte Christen weltweit“ des Hilfswerks KIRCHE IN NOT im Marienkrankenhaus in Siegen eröffnet. In der Krankenhauskapelle wurde zu diesem Anlass eine heilige Messe gefeiert. Zelebranten waren Pfarrer i.R. Geistl. Rat Wolfgang Winkelmann und der Krankenhausseelsorger Pastor Wilfried Loik. Pfarrer Winkelmann informierte in seiner Predigt über die engagierte Arbeit von KIRCHE IN NOT. Das Hilfswerk fördert Projekte der Ortskirchen vor allem in den Ländern, in denen sich die Kirche finanziell nicht selbst tragen kann oder nur mit großen Schwierigkeiten. Es werden Projekte gefördert zum Beispiel in Nigeria, Pakistan, Eritrea, Ägypten, Indonesien, Kuba, Myanmar, Nordkorea, Saudi-Arabien, Syrien und Vietnam. Man leistet finanzielle und organisatorische Hilfe. Er verweist auf die Ausstellung im Eingangsbereich des Krankenhauses, wo einzelne Länder vorgestellt werden. KIRCHE IN NOT unterstützt Christen überall dort, wo sie in Not sind, verfolgt oder unterdrückt werden. Die Stiftung finanziert ihre Hilfen ausschließlich durch private Spenden.
Im Anschluss an die Messe berichtete Kaplan Emmanuel Jatau aus Gummersbach über seine Heimat Nigeria. Er gab einen eindringlichen Bericht über die bedrohten Christen, die Folter und die Repressionen der Bevölkerung durch die islamistische Terrorgruppierung Boko Haram. Er berichtete über seine eigene Familie, die mit der stetigen Bedrohung umgehen muss. Sie werden mit Verfolgung, Hass und Tod durch Boko Haram täglich konfrontiert. Christen leben in Nigeria immer in Angst, Kirchen werden angezündet und gesprengt. Er berichtete über einen katholischen Priester, der in seiner Kirche ermordet, die Kirche dann niedergebrannt wurde. Viele Menschen mussten auf Grund dieser lebensbedrohlichen Zustände in das Nachbarland Kamerun fliehen. Pater Jatau berichtet über die Geschichte und die aktuelle Situation in Nigeria. Die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im Norden Nigerias sind durch eine komplexe Mischung aus Zusammenarbeit, Koexistenz sowie Spannungen und Konflikten gekennzeichnet. Spannungen zwischen Christen und Muslimen in Nordnigeria sind häufig auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen, darunter religiöse Unterschiede, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten, politischer Wettbewerb und ethnisch-religiöse Identitäten. Diese Konflikte beruhen nicht nur auf religiösen Gründen, sondern sind oft mit anderen Faktoren wie ethnischer Zugehörigkeit, Landstreitigkeiten und politischen Machtkämpfen verwoben.
Die Gewalt zwischen den beiden religiösen Gruppen wird durch extremistische Ideologien angeheizt, die von Gruppen wie Boko Haram verbreitet werden, die im Nordosten Nigerias aktiv sind.
Boko Haram strebt die Errichtung eines islamischen Staates an und hat sowohl Christen als auch Muslime ins Visier genommen, die sich ihrer Ideologie widersetzen.
Die Gruppe hat zahlreiche Angriffe auf Gotteshäuser, Schulen und öffentliche Einrichtungen verübt, was zu einem erheblichen Verlust an Menschenleben und zur Vertreibung von Gemeinschaften geführt hat.
Zum Ende verwies Pater Jatau auf mögliche Lösungen zur Beendigung der Verfolgungen und zur Stärkung des Friedens hin:
1. Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen, Einsatz gut ausgebildeter und ausgerüsteter Sicherheitskräfte, um extremistische Aktivitäten abzuschrecken und wirksam darauf zu reagieren.
2. Interreligiöser Dialog und Versöhnung zwischen den Religionsgemeinschaften
3. Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht: Die Urheber von Gewalt und Verfolgung müssen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
4. Bildung und Sensibilisierung
5. Wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung
6. Internationale Unterstützung: Die internationale Gemeinschaft sollte die Bemühungen Nigerias zur Bekämpfung der Christenverfolgung aktiv unterstützen. Dazu gehört die Bereitstellung humanitärer Hilfe für die betroffenen Gemeinden, das Angebot diplomatischer Unterstützung und das Eintreten für Religionsfreiheit und Menschenrechte in internationalen Foren.
7. Stärkung der Gemeinschaft und Widerstandsfähigkeit
8. Langfristige Versöhnung und Heilung
Diese Ausstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit der KAB St. Michael Siegen und der Ketteler-Cardijn-Jugend KCJ.
Die letzte Station der Wanderausstellung
28. August bis 10. September:
Kirche St. Petrus und Anna in Bad Laasphe (Gartenstraße 13)
Eröffnung am 28. August, 19:00 Uhr, im Rahmen einer Andacht durch Dechant
Karl-Hans Köhle.
Abschlussvortrag mit Stefan Stein (KIRCHE IN NOT) am Sonntag, 10. September, nach der heiligen Messe.